1. Herren - Berichte

Festival der ausgelassenen Chancen

Heimsieg gegen den TuS Augustfehn, drei Punkte im Sack und wieder Tabellenführer. Hört sich super an und sicherlich freut man sich darüber auch riesig. Die Art und Weise ließ einem jedoch die Nackenhaare zu Berge steigen. Ein wahres Festival ausgelassener, glasklarer Chancen charakterisiert das Spiel, welches deutlich gewonnen hätte werden müssen, man letztlich aber froh sein muss, nicht noch in Rückstand geraten zu sein und dann dank eines Elfermeters in der Nachspielzeit gewonnen zu haben.

Bereits nach gespielten zehn Sekunden setzte Shahab Hussein nach dem Anstoß mit einem Fallrückzieher Dietrich Schremser frei vor dem Tor in Szene. Statt der sicheren Führung versagten ihm aber die Nerven und das Leder wurde am Tor vorbei geschoben. Immer noch in der 1. Spielminute erhält der Gast einen Freistoß an der rechten Außenlinie. Wie beim Gast, fehlte auch bei Scheps noch die erforderliche Orientierung in der Hintermannschaft und so standen gleich drei Gästeakteure ungedeckt im Fünfer, bugsierten den Ball aber zum Glück ungehindert über die Latte. Nur Sekunden später hat Rolf Lübben dann die Schepser Führung auf dem Schlappen, drischt dabei jedoch das Spielgerät frei aus fünf Metern über das Tor. Kai Schniedergers setzt schließlich den Ball in der 4. Spielminute auf die Querlatte.
Aber auch der Gast lässt sich nicht lumpen. In der 6. Spielminute wird bei einem schnellen Konter die Schepser Abwehr überlaufen, aber auch hier die sich daraus ergebene hundertprozentige Möglichkeit einfach neben das Tor geschoben. Auf Vorlage von Dietrich Schremser, wuchtete Shahab Hussein in der 29. Minute den Ball flach und hart in die kurze Ecke. Diesmal parierte jedoch der Torhüter großartig. Im Anschluss daran traf jedoch erneut Rolf Lübben aus kürzester Distanz auf Hereingabe von Shahab Hussein erneut in unglaublicher Weise das Tor nicht.

Nicht das das Spiel schlecht war, im Gegenteil, aber solche, sich auf beiden Seiten bietende Möglichkeiten, dürfen einfach nicht ausgelassen werden.

Kurz vor dem Pausenpfiff klappte es dann allerdings doch noch mit der Schepser Führung. Einen Freistoß von Lukas Schmidtke von der linken Seiten lenkte Rolf Lübben mit den Kopf zur Pausenführung ein. Gemessen am Spielverlauf sicherlich auch nicht unverdient.

In der zweiten Hälfte ging es auf Schepser Seiter jedoch munter weiter mit dem Auslassen von Hochkarätern. Nachdem man zwei bereits ausgelassen hatte, folgt in der 55. Minute die bis dato absolute Krönung des Spiels. Gleich drei Schepser stehen mutterseelenallein mit dem Ball vor dem Gästetor. Statt den Ball einfach im Tor unterzubringen, wollte Kai Schniedergers es dann wohl auch genau machen und traf schließlich nur den Pfosten. Statt des sicheren Ausbaus der Führung, muss so dann Fendrik Meints mit Bravour in der 57. Minute die Schepser Führung retten. Naja, in der 62. Minute muss dann allerdings endgültig die Gegenwehr der Gäste gebrochen werden. Am Torwart vorbei, spielt Rolf Lübben den Ball in den Fünfer auf Dietrich Schremser. Der aufsteigende Torjubel blieb jedoch wie ein Kloß im Hals stecken, wurde der Ball doch erneut unbedrängt am verwaisten Tor vorbei geschoben.
Allein diese tausendprozentigen Möglichkeiten hätten das Spiel entscheiden müssen. So wird schließlich der Erfolg mit Gewalt gesucht und prompt mit einem Kontertor in der 74. Minute auf dem Fuße bestraft. 
Selbst unzufrieden mit dem Spielverlauf versuchte man auf dem Platz mit allem was man hat, dann doch noch die Ernte einzufahren, hatte jedoch dabei noch einmal Glück bei einem weiteren Konter sich nicht noch einen weiteren Gegentreffer zu fangen.
Schließlich wurde das unbändige Schepser Anrennen dann doch noch in der Nachspielzeit mit einem berechtigten Strafstoß, von Lukas Schmidtke verwandelt, belohnt. Aufgrund des Zeitpunktes sicherlich ganz bitter für die Gäste, aber aufgrund dessen, was Scheps zuvor versiebt hat, ist der Sieg unter dem Strich völlig in Ordnung, auch wenn dieses Spiel mit einem anderen Ergebnis hätte enden müssen. 
Aus Schepser Sicht ging das Pokalspiel gegen Augustfehn unglücklich verloren, jetzt waren die Zeichen eben umgekehrt. Zur Not muss eben auch mal das Glück des Tüchtigen in Kauf genommen werden. Diese Tüchtigkeit konnte man der Mannschaft über die gesamte Spielzeit in keiner Weise absprechen.

Tore: 1 : 0 (45.) Rolf Lübben, 1 : 1 (74.) Nico Rudolph, 2 : 1 (90.+3/FE) Lukas Schmidtke

Besonderheiten: 73. Gelb/Rot TuS

Aufstellung: Meints - Blümel, Sander (66. Hülsmann), Pratzer - Lübben, Schniedergers - Gruhlke (46. A. Schremser), Schmidtke, Dargel - Hussein, D. Schremser (66. Behrens) Bank: Kunze, Hinrichs, Higgen, Stöver