1. Herren - Berichte

Quäntchen Glück fehlt

In der Nachbetrachtung muss oder darf man wohl mit dem ersten erzielten Auswärtspunkt der Saison zufrieden sein. Da beide Mannschaften über Chancen auf den Sieg verfügten, sollte es in der neutralen Spielanalyse auch letztlich ein gerechtes Ergebnis einer teilweise hitzigen Partie sein. Vom Spielverlauf für Scheps allerdings mehr als ärgerlich, da der Ausgleichstreffer erst in der letzten Spielminute per Foulelfmeter fiel und somit nur Sekunden zur Krönung einer starken aufopferungsvollen Gesamtleistung fehlten. Aber auch diese Partie, Tabellenletzter gegen Tabellenvierter, zeigte wiederum deutlich, dass man sich keineswegs verstecken muss und durchaus in der Lage ist, jedem Ligakonkurrenten Paroli zu bieten.

Beide Mannschaften fanden nur schwer ins Spiel und hatten zu Spielbeginn große Schwierigkeiten ein geordnetes Spiel nach vorne aufzubauen. Insgesamt waren die Hausherren in der ersten halben Stunde aber gefährlicher, da die umgebaute Schepser Viererkette bei langen Bällen noch anfällig wirkte. So ergaben sich für die schnellen Ofener Angriffsspitzen in der 22. und 24. Spielminute aussichtsreiche Einschussgelegenheiten. War zuerst der an diesem Abend wiederholt sehr gut aufgelegte Fendrik Meints zur Stelle, fehlte es bei zweiten Möglichkeit zum Glück an der erforderlichen Kaltschnäuzigkeit. Die bewies in der 30. Minute Tammo Böse, als er einen sehr weiten Torwartabschlag gegen zwei Schepser Verteidiger aufnehmen konnte und den Ball ohne langes Zögern aus zwanzig Metern ins Dreieck nagelte.

Dieser Rückschlag wirkte aber keineswegs negativ auf das Schepser Spiel aus. im Gegenteil, fortan war Scheps am Drücker und vor dem Ofener Tor zuhause. Den Ausgleich besorgte in der 37. Minute Jamie Greift vielleicht etwas kurios mit einem direkt verwandelten Eckball. Mehr wollte zur Pause, auch bei den gefährlichen Standards, nicht herausspringen.

Trotz der Hiobsbotschaft, dass Jonas und Kai Hülsmann zum zweiten Durchgang verletzungsbedingt nicht mehr antreten konnten, wirkte die so erneut umgestellte Mannschaft weiterhin zielstrebig und konzentriert. Schon in der 47. Minute wäre es früh möglich gewesen, die Weichen Richtung Sieg zu stellen. Kai Schniedergers behauptete sich vor dem Ofener Strafraum und sauber herausgespielt kam der Ball schließlich auf Nils Hinrichs, der leider freistehend im direkten Duell gegen Torwart Gillner unterlag.

Stattdessen ging es ausgeglichen weiter bis in der 58. Minute auch Ofen die Hundertprozentige serviert wurde. Im Anschluss nach einer Ecke, verhinderte Fendrik Meints mit einem Reflex den Ausgleich aus nächster Distanz. Der anschließende Versuch, den zurückfliegenden Ball per Kopf im Tor unterzubringen scheiterte zu unserem Glück.

Das Ofen Schwierigkeiten bei Schepser Standardsituationen hatte, bewahrheitete sich in der 62. Minute. Ein langer und sehr hoher Ball von der Außenlinie, fast Höhe Mittellinie fand vor den Fäusten des Torwarts den Kopf von Lukas Schmidtke, der ihn gekonnt ins Netz beförderte.

Ofen stemmte sich jetzt gegen die Niederlage und erhöhte die Schlagzahl. Letztlich musste Fendrik Meints aber nur noch in der 65. Minute ernstlich den Ausgleich mit den Fingerspitzen entschärfen. Ansonsten hielt das Schepser Abwehrbollwerk. Es wäre ein gelungener Abend geworden, hätte man im Anschluss die sich mehrfach bietenden besten Kontermöglichkeiten effektiv zu Ende gespielt. Dies ist dann auch der einzige Ansatz für Kritik. Die Strafstoßentscheidung in der Schlussminute nach Foulspiel im Eck des Strafraumes war einfach nur Pech oder dumm gelaufen.

Ebenfalls überflüssig und sicher aus Ofener Sicht ärgerlich war auch der Platzverweis in der Nachspielzeit aufgrund einer Überreaktion.

Tore:  1 : 0  (30.)  Tammo Böse,  1 : 1  (37.)  Jamie Greift,  1 : 2  (62.)  Lukas Schmidtke,  2 : 2  (90./FE)  Stefan Frye

Vorkommnisse:  Rote Karte Phillip Jassim (90.)

Aufstellung:

Meints - Blümel, Lübben, Behrens (90. Gruhlke), Pratzer - J. Hülsmann (46. Zu Klampen) - Schmidtke, K. Hülsmann (46. Block), Schniedergers, Hinrichs (86. Dierks) - Greift          Bank:  Mienert, Stöver