1. Herren - Berichte

Spielabbruch überschattet Schepser Leistung

Ein überraschendes aber auch unrühmliches Ende fand leider das Schepser Spiel gegen Tabellenführer GVO Oldenburg. Nach einem Schepser Foulspiel kam es zu einer verbalen Entgleisung des Gästetrainers in Richtung des Schiedsrichters. Bei der anschließenden Hinausstellung kochten dann leider wohl die Emotionen über. Näheres will und möchte ich hierzu an dieser Stelle nicht erläutern.

Schade eigentlich, denn an diesem Abend wäre es nach einer zugegeben kritischen Anfangsphase durchaus möglich gewesen, auch rein sportlich gegen den Spitzenreiter erfolgreich zu bestehen. Auch wenn dieser gute Torchancen ausgelassen hat, wurden letztlich zwei unnötige Geschenke verteilt, die schließlich zu Torerfolgen führten. Scheps dagegen kam zweimal nach eiskalten Nackenschlägen zurück und war nach dem erneuten Ausgleich am Drücker.

Unglücklich aus Schepser Sicht in einem überaus fairen Spiel, dass gegen Ende der ersten Halbzeit ein vorliegendes Foulspiel als "Letzter Mann" weder mit einer Gelben geschweige denn mit der eigentlich hierfür angebrachten Roten Karte geahndet wurde.

Vor dem Spiel war klar, dass der Spitzenreiter mit Angriffsfußball und konsequenten Pressing die schnelle Entscheidung suchen würde. Abstimmungsmängel im Positionsspiel der Mannschaftsteile und vielleicht auch eine Prise fehlendes Selbstbewusstsein als Tabellenletzter spielten dem Gegner in die Karten, der so stets Druck ausüben konnte und nur Reaktion statt eigene Aktion zu ließ. So konnte Dennis Sander in der 6. Spielminute nur in höchster Bedrängnis im Fünfer noch vor einem GVO-Akteur klären. Drei Minuten später war dann aber das Ziel, möglichst lange die Null zu halten, nach einem fatalen Abwehrfehler bereits über den Haufen geworfen. Gleich zwei Schepser Spieler haben den Ball dabei im Strafraum eigentlich sicher. Die Blöße über den fast ruhenden Ball zu schlagen, nutzte der auf die Chance lauernde GVO-Spieler Schindler letztlich unbarmherzig aus. Zu diesem Zeitpunkt musste man von der laut Papier her klaren Sache ausgehen und mit dem schlimmsten rechnen. Hierzu kam es aber nicht. Großen Anteil daran hatte Torwart Fendrik Meints. In der 15. Minute parierte er eine Hundertprozentige mit dem Fuß gegen einen in acht Meter Entfernung freistehenden Stürmer. In der 20. Minute zeigte er einen Riesenparade bei einem Weitschuss aus ca. 20 Metern.

Doch Scheps wurde anschließend stetig besser und konnte in der 37. Minute den ersten durchdachten und herausgespielten Angriff über die linke Seite vortragen. Dieser führte sogleich zu einer Chance, die wahrlich den Ausgleich hätte bedeuten müssen. Nachdem Jamie Greift sich wunderbar durchsetzte, und an der Grundlinie vors Tor zog, hätte Patrick Block aus kürzester Distanz seinen Fehler ausbügeln können und müssen. Dennoch war dies wohl der fehlende Funke für das Glauben an die eigene Stärke. Scheps war so bis zur Pause die Mannschaft die drückte und erspielte sich durchaus Torchancen.

Dieser Glaube wurde in der Halbzeit untermauert und gleich nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel Richtung Gästetor gesucht. Den Ausgleich markierte Dennis Sander nach einem Standard durch einen herrlichen Kopfballtreffer schnell. Allerdings verlor man danach durch eine merkwürdige Situation nochmals für ein paar Minuten die Konzentration und so musste sich Fendrik Meints in der 52. Minute nochmals auszeichnen. Auslöser dafür war zuvor ein Missverständnis, als eine Abseitsposition angezeigt wurde, das Spiel aber weiterlief. So warf dann Torwart Meints nach Ballbesitz das Spielgerät zu einem Mitspieler, der ihn allerdings in der Auffassung eines noch ausführenden Freistoßes nicht aufnahm Sei´s drum, gut gegangen.

In der folgenden Drangperiode wurde man dann aber Opfer eines optimal vorgetragenen Konter. Obwohl der Torabschluss dabei eigentlich schon erfolgt und pariert wurde, senste der vollem Lauf kommende Lukas Pratzer einen Gästespieler im Strafraum gnadenlos um. Daniel Niemann ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte sicher.

Doch im Gegensatz zur Hinrunde war auf dem Platz deutlich ein anderer Wille zu spüren und so stemmte man sich wiederum gegen die drohende Niederlage. Den Lohn dafür hätte man in der 63. Minute ernten müssen. Diesmal drosch Tobias Gutmann nach einem Freistoß den Ball mittig aus kurzer Entfernung knapp über die Querlatte. Doch in der 70. Minute durfte schließlich der zweite Schepser Ausgleich im Spiel bejubelt werden. Jamie Greift erhielt an der Strafraumgrenze den Ball, ließ seinen Gegenspieler sehenswert am Körper abtropfen und netzte diagonal ins lange Eck ein. Dieses Erfolgserlebnis beflügelte nochmals und so wage ich zu behaupten, dass der dritte Schepser Treffer in der Luft lag. Auch wenn dies aufgrund des Abbruchs nicht mehr zu beweisen war und selbst wenn das Spiel noch verloren gegangen wäre, so wurde gezeigt, dass mit der richtigen Einstellung und mit dem unbedingten Willen zum Erfolg vieles möglich ist. Die tolle Leistung ist auf jeden Fall Balsam für das Selbstbewusstsein für den noch anstehenden langen Weg zu einem vielleicht noch möglichen Klassenerhalt.

Tore:  0 : 1  (09.)  Arne Schindler,  1 : 1  (48.)  Dennis Sander,  1 : 2  (59./FE)  Daniel Niemann,  2 : 2  (70.)  Jamie Greift

Aufstellung:

Meints - Pratzer, Lübben, Sander, Blümel - J. Hülsmann (52. Schniedergers) - Block (46. Hinrichs), K. Hülsmann, Gutmann, Schmidtke - Greift          Bank:  Mienert, Fuß, Gruhlke, Dirks, Rohde, Stöver