1. Herren - Berichte

Trikotwechsel und läuft es wieder, die Zweite!

Das Rezept "Trikotwechsel" als Erfolgsgarant ist leider dann als Erklärung für die eingefahrenen Punkte doch wohl etwas zu einfach. Nein, das Heimspiel gegen den TuS Westerloy war eine ganz schwere Geburt. Die frühe Führung von Daniel Salos auf Vorlage von Philipp Blümel in der 04. Spielminute nach dem immer wieder vom Mann an der Seite geforderten Strickmuster und die darauf folgenden Minuten, in denen versäumt wurde aussichtsreiche Möglichkeiten in Tore umzumünzen, sorgten zwar anfangs für ein wohliges Gefühl, welches jedoch spätestens nach dem Ausgleich einem beklemmenden Stechen in der linken Brusthälfte wich. 
Der Verfall in eine in Teilen lethargische und nicht der Wichtigkeit des Spiels entsprechenden Einstellung ist dabei nicht erklärbar. Folgerichtig egalisierten die Gäste so die Führung. wobei sie in Überzahl vor dem Tor standen, statt selbst nach guter Anfangsphase ist Weichen zu stellen.

Die Schmerzen in der Brust wurden nach der Pause immer größer, was jetzt allerdings nicht der Leistung und Einstellung auf dem Platz geschuldet war. Dies alles war jetzt vorbildlich. Zwar verhinderte Alexander Masch im Schepser Tor in der 53. Minute die mögliche Gästeführung doch sorgte nach einer gespielten Stunde eine taktische Umstellung für stetig ansteigenden Druck auf die Gäste, barg zwar auch die Gefahr in einen Konter zu laufen, doch der Führungstreffer lag in der Luft und sollte nur eine Frage der Zeit sein.
Auslösend für das Unwohlsein war jedoch das Auslassen der sich bietenden, teils hundertprozentigen Möglichkeiten. Mehrfach standen Schepser Spieler frei vor dem Tor, waren jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, das Spielgerät im Kasten unterzubringen. Unter anderen lenkte der Westerloyer Keeper in der 83. Minute eine Granate aus dreißig Metern von Kai Schniedergers mit den Fingerspitzen an die Querlatte. Den anschließenden Abpraller köpfte Dennis Sander aus kurzer Distanz statt ins leere Tor auf das Netz. Ein nicht gegebener, glasklarer Strafstoß in der 80. Minute hatte zuvor schon das Druckgefühl in der Brust verstärkt.

Eigentlich so an der Seite schon damit abgefunden, dass es wohl nicht sein soll und die eigenen Nerven in Form von Abschlussschwäche einen Strich durch die Rechnung machen sowie innerlich das Remis akzeptiert, kämpfte die Mannschaft jedoch auf dem Platz weiter. Und so zeigte der Unparteiische nach dem zweiten Foul im Strafraum in der 85. Minute dann berechtigt doch auf den Punkt. 
Pascal Behrens, dessen Umstellung aus der Viererkette wohl der eigentliche Schlüssel zum Erfolg gewesen sein dürfte, zeigte jedoch keine Nerven und verwandelte eiskalt zur so sehr ersehnten Führung. Was er kann, zeigte er nur eine Minute später, als er sich beeindruckend auf dem rechten Flügel durchsetzte und schließlich mit viel Übersicht flach auf den einschußbereiten Daniel Salos vors Tor legte. 
Mit diesem Ergebnis ließ sich dann auch die durch Krämpfe bedingte lange Nachspielzeit mit einem guten Gefühl überstehen und ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

Klar hätte die Partie auch anders enden können. Aufgrund der zweiten Hälfte muss ich der Mannschaft aber ein Kompliment aussprechen, die immer an sich geglaubt und trotz aller Widrigkeiten weiter gekämpft hat, was schließlich, wenn auch sehr spät, verdient belohnt wurde.

Tore: 1 : 0 (04.) Daniel Salos, 1 : 1 (28.) Stefan Granz, 2 : 1 (85./FE) Pascal Behrens, 3 : 1 (87.) Daniel Salos

Aufstellung: Masch - Pratzer, Lübben, Behrens (88. Bertram), Dirks - Blümel, Blokker, Hülsmann (46. Schniedergers), Salos - A. Schremser (61. Sander), D. Schremser (76. Hussein) Bank: Meints (ETW), Higgen, Dargel, Jochims