1. Herren - Berichte

Punktgewinn als Balsam für die Seele

Vor der Saison mit einem breiten, ausgeglichenen Kader aufgestellt, eine erfolgreiche Vorbereitung gespielt, steht man plötzlich dann doch wieder mit einer Rumpftruppe in den Startblöcken und ist dabei auf den Einsatz von angeschlagenen Spielern angewiesen.

Die erste Spielhälfte im Auswärtsspiel gegen die zweite Mannschaft des SVE Wiefelstede verlief, abgesehen vom Pausenstand, ausgeglichen und war wahrlich keine fußballerische Augenweide. Scheps gelang nur ein bemerkenswerter Angriff, ansonsten verpufften die zwar nicht abzusprechenden Bemühungen meist durch das Fehlen des entscheidenden Passes oder des Versuchs den Ball ins Tor tragen zu wollen.
Wiefelstede bekam nach einem Kopfballduell an der Strafraumgrenze in der 20. Minute einen Strafstoß zugesprochen, welcher jedoch durch Fendrik Meints pariert werden konnte. Drei Minuten später rächte sich aber das Fehlen personeller Ressourcen. Da Kondition und Konzentration leider untrennbar miteinander gepaart sind, wurde der Ball beim versuchten Angriffsspiel auf der linken Seite, kurz hinter der Mittellinie verloren. Aufgerückt und zudem durch die Beeinträchtigung von Pascal Behrens ohnehin geschwächt, war Scheps bei der daraus resultierenden Führung der Hausherren offen wie ein Scheunentor. 
In der letzten Viertelstunde vor der Pause, gelang es jedoch einen besseren Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Aus meiner Sicht richtungsweisend für die zweite Hälfte.

Umstellungen auf zwei Spitzen, eine augenscheinlich bessere Kondition und vor allen Dingen der unbändige Wille, das Spiel gewinnen zu wollen beraubten im zweiten Durchgang die Hausherren der Möglichkeit, wirksam zur Entfaltung zu kommen. Die Schepser Überlegenheit wurde jedoch nicht belohnt. Stattdessen folgte in der 66. Minute der eiskalte Konter zum Ausbau der Wiefelsteder Führung. Für das was danach folgte kann ich allerdings nur den Hut ziehen. Nochmals angetrieben durch den unmittelbaren Anschluss durch einen von Lukas Schmidtke verwandelten Foulelfmeter, wurden die Hausherren an die Wand gespielt. Einzig was fehlte, war der Ausgleich. Immer wieder angetrieben, fehlte bei den herausgearbeiteten Chancen jedoch entweder das Glück oder das erforderliche Nervenkostüm.
Ein aufgrund der sich anbahnenden und nicht gerechtfertigten Niederlage sichtlich immer mehr verärgerter Lukas Schmidtke, leistete in der 89. Minute jedoch Unglaubliches. Vom rechten Flügel zog er mit einer Spielertraube im Schlepptau quer über den Platz auf die linke Bahn und von dort zum Tor, von wo aus er aus spitzem Winkel den Ball ins lange Eck drosch zum überfälligen Ausgleich drosch.

In den verbleibenden vier Minuten gelang es zwar nicht mehr, dem Spiel noch die Krone aufzusetzen, aufgrund des Spielverlaufs darf dieser Punkt aber letztlich als absoluter Gewinn betrachtet werden. Die Mannschaft darf aufgrund der zweiten Hälfte absolut stolz auf sich sein.

Tore: 1 : 0 (23.) Fynn Rahmann, 0 : 2 (66.) Jan Vranken, 1 : 2 (68./FE) Lukas Schmidtke, 2 : 2 (89.) Lukas Schmidtke

Aufstellung: Meints - Pratzer, Lübben, Dargel - Bertram, Behrens (24. Higgen) - Blümel, Schmidtke, Schniedergers, Hinrichs (40. Stöver) - Sander Bank: Hülskamp